Eingetragene Partnerschaft
whk: Homo-Ehe gehört ins Schwule Museum!
Heute stellt der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) in Bonn einen eigenen Gesetzentwurf zur „Eingetragenen Partnerschaft" vor. Hierzu erklärt Jürgen Nehm, Bundessprecherin des whk:
Seit Jahren betreibt der LSVD eine Homo-Ehe-Politik, die die Vielfalt homosexueller Lebensweisen ignoriert und lediglich den Vorstellungen eines kleinen, konservativen Teils der Lesben und Schwulen folgt. Mittlerweile scheint der Lobbyverein fest entschlossen, die Homo-Ehe auch gegen die Mehrheit der Lesben und Schwulen durchzusetzen.
Die heutige Präsentation eines eigenen Gesetzentwurfs zur Homo-Ehe ist der Offenbarungseid des LSVD. Existenz und Inhalt des Entwurfs sind nicht einmal an der eigenen, 1.500 Personen um-fassenden Vereinsbasis bekannt. Schon gar nicht fand eine Diskussion mit den davon Betroffenen statt. Sie werden kaltschnäuzig zwangsbeglückt mit einem Rechtsinstitut, das nur Paare begünstigt und das viele als Bedrohung empfinden. Denn es erweitert nicht ihre Freiheiten, sondern holt den Staat zurück in ihre Betten.
Die Ehe huldigt auch in der Homo-Variante einem stramm konservativen Wertekanon; sie ist Instrument sozialer Kontrolle, politischer Disziplinierung und gesellschaftlicher Ausgrenzung. Deshalb fordert etwa der Berliner Christopher Street Day 1999: "Die Ehe muß raus aus dem Grundgesetz!" Der LSVD ist Jahrzehnte hinter diesem Stand feministischer und sexualpolitischer Debatten zurück.
Das wissenschaftlich-humanitäre komitee (whk), die Wiedergründung der ältesten Homo-, Trans- und Bisexuellenorganisation der Welt, fordert den LSVD auf, das Original seines Gesetzentwurfs dem Berliner Schwulen Museum zu schenken. Es fordert den sofortigen Stopp der infamen Ja-Wort-Kampagne des LSVD, die einer in weiten Teilen homophoben Bevölkerungsmehrheit anheimstellt zu entscheiden, nach welchen Maßstäben Lesben und Schwule künftig leben sollen und ob sie ihnen Rechte gewähren will oder nicht.