Zogenreuth

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Auf der Suche nach einem
Dorfplatz (NN)

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Zogenreuth
Ein kleines Dorf mit gro?er Vergangenheit

Vor Jahrmillionen war unsere Heimat vom Jurameer bedeckt. Fossilien - im Volksmund auch Versteinerungen genannt - aus dieser fernen Zeit sind an vielen Orten zu finden, z.B. auf dem Zogenreuther Berg und der Gugelplatte.

Die Geschichte des D?rfchens Zogenreuth reicht sehr weit zur?ck. Wie in anderen Teilen unserer Heimat werden sicher auch hier schon vereinzelt und vor?bergehend Menschen Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung gesiedelt haben. Doch die ersten Anf舅ge liegen wie bei so vielen Orten in tiefem geschichtlichen Dunkel.

Quelle: Sansculotte/Wikipedia CC-BY-SA 3.0

Die ?gro?e V?lkerwanderung?
Ein klein wenig Licht in dieses Dunkel mag zun臘hst ein Blick zur?ck zwar nicht gerade bis Бdam und Eva?, aber doch bis zur so genannten ?gro?en V?lkerwanderung? im 4. bis 6. nachchristlichen Jahrhundert bringen. Der Einbruch der Hunnen im Jahre 375 n.Chr. wird allgemein als der Beginn dieser V?lkerwanderung (Quelle obiger Karte) angesehen. Unter ihrem Druck mussten viele west- und ostgermanische St舂me weichen: die Alemannen nach Gallien, die Markomannen nach Nieder?sterreich, die Ostgoten nach Italien, die Westgoten nach Spanien und die Wandalen nach Nordafrika. Die Langobarden errichteten schlie?lich 568 in Italien ihr Reich, das sp舩er im Frankenreich aufging; dieses Jahr wird allgemein als das Ende der V?lkerwanderung angesehen.

Die Bajuwaren
Die Narisker, auch Naristen, Narister oder Varisten genannt siedelten, was auch der r?mische Schriftsteller Tacitus in seiner ?Germania? (entstanden um 98 n.Chr., Cap. 42) berichtet, zwischen Donau und Fichtelgebirge, also etwa in unserer Gegend. Sie zogen in dieser Zeit (um 534 n.Chr.) zum gro?en Teil nach Westen nach Burgund.
Die Baiwaren, Baioaren, Bajuwaren oder Baiern, deren genaue Herkunft und Stammeszusammensetzung bis heute noch nicht vollends gekl舐t ist, nahmen ihren Raum ein.

Bajuwarische B?gel-Fibel,
6. Jahrhundert, gefunden
in Waging am See.

Тie m?ssen ein Bauernvolk gewesen sein, gutm?tig und j臧zornig, sinnenfroh und aufwenderisch, eigensinnig und beharrend wie noch heute.? So beschreibt der Historiker Hubensteiner die Bajuwaren in seinem Werk Вayerische Geschichte?. (1, S. 17)
Ortsnamen auf -ing wie Straubing, Greding, Kinding, S?nching usw. weisen auf eine Besiedelung durch diese Bajuwaren um 550 nach Christus hin. Der gotische Geschichtsschreiber Jordanes nennt in einer Geschichte seines Volkes 551 n.Chr. erstmals den Stamm der Bajuwaren, deren Herz?ge, angefangen bei Garibald I. 555 und endend bei Tassilo III. 788, gut zwei Jahrhunderte vom Naabtal bis zum Pustertal herrschten und im wehrhaften Regensburg residierten.

Eine besondere Bedeutung hatte das im 731 (oder 741) gegr?ndeten Benediktinerkloster Niederalteich auf ?ber 300 Pergamentseiten in lateinsicher Sprache abgefasste Rechtswerk ?Lex Baiuvariorum?.

"Die Lex Baiuvariorum
ist die bedeutendste fr?hbayerische
Geschichtsquelle. ...
Der im Bild gezeigte Prolog
beginnt mit der Anrufung
Christi und stellt dann
beginnend mit Mose
(primus omnium) die
ber?hmten Gesetzgeber vor.
(In nomine domini nostri Locus legis Baioariorum).
Es folgt dann eine
Kurzfassung
der abendl舅dischen
Rechtsgeschichte.
(BSB, Clm 19415)

In diesem Lex Baiuwariorum waren u. a. die Rechte des Herzogs, der Adeligen, der Freien, der Freigelassenen und der Knechte genau festgelegt. Die Angeh?rigen der untersten Schicht, die Knechte oder Leibeigenen, waren ohne politische Rechte und standen auf der gleichen Stufe wie Sachwerte; ihre Herren konnten mit ihnen praktisch machen was sie wollten. Allerdings war das Leben eines dieser Knechte weitaus ertr臠licher als das eines r?mischen Sklaven etwa zur Kaiserzeit. Die Leibeigenen der Bajuwaren galten n舂lich als Mitglieder der Familie ihres Herrn, genossen dessen besonderen Schutz, konnten eigenes Verm?gen erwerben und schlie?lich sogar in die h?here Standesgruppe der Freigelassenen aufsteigen. Auch die Gerichtsverfahren wurden im Lex Baiuvariorum geregelt; so ist darin festgelegt, dass bei Rechtsgesch臟ten die Zeugen symbolisch am Ohr zu ziehen seien, damit sie sich das Geh?rte und Gesehene besser merken sollten.

Die Franken
Etwa bis Ende des 5. nachchristlichen Jahrhunderts hatten die verschiedenen St舂me der Franken kein gemeinsames K?nigtum, ja wohl nicht einmal den einheitlichen Namen Ёranken?. Ihr urspr?ngliches Siedlungsgebiet war nach einer unbekannten Wanderung wahrscheinlich das Rheindelta, also die heutigen Niederlande. F?r ihren Namen gibt es verschiedene Deutungen: ?franca? nannten sie ihr Schwert, ?franziska? ihre Streitaxt. In ?frank und frei? lebt vielleicht noch das Eigenschaftswort: tapfer, mutig, trotzig. Eine andere Auslegung des Namens Ёranken? meint, dass es einfach ein anderes Wort f?r Ёreie? ist.

Eine besondere Rolle
unter den fr舅kischen Herrschern spielte
K?nig Chlodwig I. (466-511 n. Chr.),
der als erster mehr als nur ein Teil-
der Stammesk?nig sein wollte
und schlie?lich auch war.
(franz?sische M?nze aus dem 17. Jahrhundert
mit dem Bildnis von K?nig Clodwig I.)

Auf dem Weg zur endg?ltigen Macht geriet Chlodwig 496 bei einer Schlacht gegen die Alemannen am Oberrhein in arge Bedr舅gnis. Auf Anraten seiner bereits katholischen Gattin Chrodechild, einer burgundischen Prinzessin, soll Chlodwig versprochen haben, sich im Falle eines Sieges taufen zu lassen. An Weihnachten 498 oder 499 l?st er sein Gel?bde ein und lie? sich mit mehreren Tausend seiner Stammesgenossen taufen.
Doch auch das kommende 6. Jahrhundert war noch ausgef?llt von K舂pfen um die Vorherrschaft unter den fr舅kisch-merowingischen St舂men. Diese K舂pfe und die damit verbundenen Randerscheinungen bildeten die historische Grundlage f?r das Nibelungenlied.
Inzwischen waren die Franken weiter erstarkt. Schon Bayernherzog Odilo musste 743 die fr舅kische Oberhoheit anerkennen, da Pippin und Karlmann, die S?hne des fr舅kischen Hausmeiers Karl Martell, sich ihm gegen?ber in einer Schlacht am Lech durchzusetzen vermochten.

Bayernherzog Odilo
war aber auch noch anders
mit den Karolingern verbunden:
seine Gattin Hiltrud war die Tochter
des Karl Martell aus dessen erster Ehe,
und somit auch eine Schwester
von Pippin dem Kurzen und Karlmann.
(Grab des Karl Martell in St. Denis)

Der erst siebenj臧rige Tassilo, Sohn Odilos und Hiltruds, wurde nach dem Tode seines Vaters 748 Herzog von Baiern; als 754 auch seine Mutter starb, ?bernahm vorgenannter Pippin der J?ngere (auch der Kurze genannt), seit der Abdankung seines Bruders Karlmann 751 fr舅kischer K?nig und Alleinherrscher, nun auch die vormundschaftliche Regierung in Baiern f?r seinen Neffen Tassilo. 757 wurde Tassilo aus der Vormundschaft entlassen, musste aber seinem Oheim Pippin und dessen S?hnen Karl und Karlmann II. den Treueid leisten.

Ein ganz besonderes
Kunstwerk
ist der so genannte
Tassilokelch
aus der Zeit um 780 n. Chr.
Er wird im Kloster
Kremsm?nster aufbewahrt.

Zwar konnte sich der Bayernherzog Tassilo 763 zun臘hst nochmals von seinem fr舅kischen Onkel Pippin losrei?en und durch geschickte Politik an Macht und Einfluss gewinnen, doch begann praktisch mit der Eroberung des Langobardenreiches durch Karl den Gro?en 773/74 das allm臧liche Ende der Agilolfinger. Karl, Pippins Sohn und Nachfolger seit 768, nannte sich nunmehr K?nig der Franken und der Langobarden. Gleichzeitig begann und lief auch die Unterwerfung der Sachsen.

Nachdem Karl
- hier ein Bildnis von Albrecht D?rer -
auch dieses Unternehmen
erfolgreich abgeschlossen hatte,
beschuldigte er 787
den Bayernherzog Tassilo III.
des Landesverrates und der
Konspiration mit den Awaren,
nahm ihm praktisch sein Land ab
und belehnte ihn nunmehr
mit dem Herzogtum Baiern.

Schlie?lich lud Karl 788 Tassilo auf die Reichsversammlung von Ingelheim und verurteilte ihn zum Tod. Diese Strafe wurde in einen ?lebenslangen Klostertod? umgewandelt. Ebenso wie Tassilo erging es seiner Familie.

Die Gr?ndung von Zogenreuth
In Hopfenohe, wohl einem der 舁testen Orte der ganzen Gegend, knapp 3 km s?d?stlich von Zogenreuth gelegen und 1937/38 im Truppen?bungsplatz Grafenw?hr aufgegangen, sa? wahrscheinlich schon im 8./9. Jahrhundert ein fr舅kischer Ritter. Der unweit dieses Ortes entspringende Bach Ёrankenohe? und die ebenfalls abgel?sten Ortschaften Ober-, Unter- und Schlo?frankenohe zeugen ja mit ihrem Namen von einem fr舅kischen Ursprung bzw. von einer Gr?ndung durch die Franken.

Dieser fr舅kische Ritter
auf Hopfenohe war es wohl auch,
der die Gr?ndung von Zogenreuth
betrieben hat.

Der Ortsname Zogenreuth selber kann hierzu auch einiges verraten: -reuth kommt von вiuten?, was soviel hei?t wie вoden?. Dazu muss man wissen, dass unsere Gegend zur damaligen Zeit ein nahezu geschlossenes Waldgebiet war. Auf Befehl und unter Anleitung des fr舅kischen Ritters hatten die Wenden, Angeh?rige slawischer Volksst舂me, die entweder vereinzelt noch aus der Zeit der V?lkerwanderung hier waren oder in das relativ d?nn besiedelte Land gerufen worden waren, den Wald zu roden.

Diese Wenden
(Bild aus dem Sachsenspiegel)
mussten zun臘hst auf den H?hen
und sp舩er auch in den von ihnen
entw舖serten T舁ern
Felder und Wiesen anlegen.

Die Bauern zimmerten sich in gesch?tzter Lage ihre einfachen Holzh?tten und erhielten vom fr舅kischen Grafen einen seiner berittenen Soldaten, eben einen Ritter, als Herrn. Dieser lie? sich auf einer Anh?he eine turmartige Burg bauen und verteilte das Land unter seine Bauern als Lehen. Die gesamte Ansiedlung wurde dabei entweder nach seinem ersten Ritter oder nach dem Vorarbeiter (Reutmeister) bei den vorangegangenen Rodungsarbeiten benannt. So ist der erste Teil des Ortsnamens zur?ckzuf?hren auf einen Zudo oder Zugo, der entweder fr舅kischer Ritter oder aber slawischer Vorarbeiter war.

Die nebenstehende Nachzeichnung
eines alten Siegels des Johann Zudenreuther
deutet auf die turmartig gebaute Burg hin,
die einst in Zogenreuth stand.
(angefertigt von dem 1986 verstorbenen Heimatforscher
und Auerbacher Ehrenb?rger Hubert Anders)

Mit den fr舅kischen Rittern kamen auch die ersten Missionare, die meistens innerhalb der Burg wohnten und den heidnischen Bauern das Christentum nahe bringen sollten. Hopfenohe und damit auch Zogenreuth geh?rte zun臘hst zum 744 vom hl. Bonifatius gegr?ndeten Bistum Eichst舩t, w臧rend z.B. Vilseck und Kirchenthumbach zum 739 gegr?ndeten Bistum Regensburg, Troschenreuth und Thurndorf aber zum 741 gegr?ndeten W?rzburg geh?rten. Als Kaiser Heinrich II. der Heilige (1002-1024) und seine Gemahlin, die hl. Kunigunde, im Jahre 1007 das Bistum Bamberg stifteten, kamen auch Hopfenohe, Zogenreuth und viele andere Orte unserer Gegend zu diesem. Heinrich gr?ndete auch ein eigenes Truchsessamt, welches er mit vielen G?tern ausstattete und den Grafen von Kastl und Sulzbach zur Verwaltung ?bertrug. Diesem vornehmen Geschlecht entstammte auch der ber?hmte Graf Friedrich von Hopfenohe, Pettendorf und Lengenfeld. Er besa? neben seinen eigenen G?tern auch eine Reihe von Lehen des Hochstiftes Bamberg. Seine Frau Hedwig hatte ihm zwei T?chter geboren, von denen Helika den Pfalzgrafen Otto IV. von Wittelsbach heiratete. Als Graf Friedrich 1119 ohne m舅nlichen Erben starb, kam es wegen der Lehensg?ter zu einem Streit zwischen dem Bamberger Bischof Otto und dem Schwiegersohn des Verstorbenen, der wie schon gesagt ebenfalls Otto hie?.

Statue des hl. Otto
?ber dem linken Eingang
zur Sakristei der Asamkirche
in Michelfeld.

Schlie?lich einigten sich beide Ottos so, dass zum am 6. Mai 1119 gegr?ndeten Benediktinerkloster Michelfeld die G?ter kamen, die Friedrich bis zu seinem Tode pers?nlich ohne so genannte ?Afterlehen? innehatte. Alle anderen Lehen, welche Graf Friedrich von Hopfenohe an seine Vasallen weiter verliehen hatte, kamen an seine Schwiegers?hne, eben an den schon genannten Otto IV. und den Landgrafen Gebhard von Leuchtenberg, der die andere Tochter namens Heilwig zur Frau hatte.

トlteste Nachrichten von Zogenreuth
In der Gr?ndungsurkunde des Klosters Michelfeld hei?t es u. a., dass Hopfenohe nur teilweise zu diesem kam. Zogenreuth ist darin ?berhaupt nicht genannt, obwohl es 1119 sicher schon l舅gst bestand und bestimmt bedeutender und gr??er war als manch andere Ortschaft, die aufgef?hrt ist.
Ein Wolfram von Zuodinruot erscheint in den Jahren 1121 bis 1145 h舫figer als Zeuge in Bamberger und Michelfelder Urkunden, was beweist, dass er in hohem Ansehen stand und sein Wort etwas galt. Um 1180 stiftete er f?r sein Seelenheil dem Kloster Michelfeld ?eine Frau Seburga zusammen mit der Nachkommenschaft ihrer S?hne?; sie mussten miteinander dem Kloster j臧rlich 10 Pfennige zahlen. Diese Тtiftung? mutet uns heute etwas seltsam an, doch sie ist Ausdruck davon, dass eben der Grundherr tats臘hlich unumschr舅kter Gebieter ?ber seine Untertanen war.
Der Ortsname Zogenreuth ist aus dem 12. Jahrhundert in verschiedenen Schreibweisen ?berliefert: 1125 Zuodenreut, 1143 Zugenruit, 1182 Zodenruite und etwas sp舩er Zutenreut und Zudenreut. So steht unter dem Jahr 1184 in einer Michelfelder Notiz, dass ein Ortunc von Zudenreut mit den Rittern von Thurndorf verschw臠ert ist. Mit diesem Ritter Ortunc enden zun臘hst die urkundlichen Nachrichten derer von Zudenreut. Wahrscheinlich h舅gt diese L?cke eng mit den Kreuzz?gen zusammen, die vom Ende des 11. bis zum Ende des 13. Jahrhunderts zum Zwecke der R?ckeroberung des Heiligen Landes unter Leitung verschiedener abendl舅discher Herrscher gef?hrt wurden. Besonders im 2. Kreuzzug (1147-49) waren viele Ritter des Nordgaues, der zu dieser Zeit erheblich gr??er war als die heutige Oberpfalz, beteiligt. Die Lehenleute des Bischofs von Bamberg, zu denen auch die Zudenreuter geh?rten, nahmen sicher daran teil. Auch beim 3. Kreuzzug, den 1189 Kaiser Friedrich I. Barbarossa anf?hrte, waren die Ritter des Nordgaues fast ausnahmslos mit ihren Gefolgsleuten, also den Bauernburschen, dabei.

Der Staufenkaiser Friedrich Barbarossa
war laut zeitgen?ssischer Geschichtsschreibung
ein heiterer Regent,
dem es in den 38 Jahren seiner Regierung
mit viel diplomatischem Geschick gelang,
den Begriff "sacrum imperium"
- "Heiliges Reich" - zu pr臠en
und damit die Macht des Kaisers
direkt von Gott herzuleiten
und nicht mehr wie bisher vom Papst.
Der Konflikt mit Rom
war dadurch jedoch unvermeidbar ...

Der Kaiser ertrank bekanntlich 1190 bei einem Bad im Flusse Saleph im Taurus, und auch die meisten der anderen Kreuzfahrer sahen ihre Heimat nicht wieder. So war es im ?brigen auch bei den meistens anderen Kreuzz?gen, so dass durch diese Unternehmungen viele einheimische Adelsgeschlechter stark geschw臘ht wurden; dass daneben auch eine gro?e Zahl junger M舅ner aus der Bev?lkerung ihr Leben in der Fremde lassen mussten, soll nicht unerw臧nt bleiben.

Die Zudenreuter
Erst 1309 erscheint wieder ein Ritter von Zudenreut in den schriftlichen Aufzeichnungen. Ortung von Zudenreut erh舁t in diesem Jahr vom 1121 von Otto dem Heiligen gegr?ndeten Kloster Ensdorf auf Lebenszeit die Vogtei ?ber dessen G?ter in Troschenreuth und M?hldorf. Die reichbeg?terten Grafen von Leuchtenberg, denen Troschenreuth gr??tenteils geh?rte, suchten ihren Besitz in dieser Gegend zu erweitern. Das Kloster Ensdorf bangte deshalb um seine dortigen G?ter und setzte deshalb einen starken Ritter, eben Ortung von Zudenreut, als Vogt ein, um seine kl?sterlichen Rechte zu verteidigen.
Dietrich von Zudenreut vermachte 1324 seinem Bruder Ulrich, der M?nch in Michelfeld war, einen Zehent in G?ttersdorf zugunsten des Klosters. Ein Dietrich von Zudenreut wird 1362 als Pfleger von Thurndorf genannt.
Hans Zugenreuter zu Thurndorf und Оrtung von Zudenreut gesessen zu Rotenberg? (die Burg bei Schnaittach) verkauften 1373 ihre Vogtei ?ber das Dorf Hagenohe an das Kloster Michelfeld. Dort war 1375 bis 1406 Theodorich von Zudenreut Abt. Unter seiner Regentschaft brachen schwere Heimsuchungen ?ber Michelfeld herein: Еin Burggraf von N?rnberg, dem die Schutzvogtei ?ber das Kloster abgenommen worden war, drang mit bewaffneter Hand ein und raubte eine gro?e Anzahl kirchlicher Schmuckst?cke und anderer Wertgegenst舅de mit frevler Hand. Durch eine Unvorsichtigkeit, vielleicht auch Bosheit eines wegen wohlverdienter Zurechtweisung aufgeregten M?nches geriet ein gro?er Teil der Arbeitswerkst舩ten und ヨkonomiegeb舫de nachts in Brand, wobei s舂tliche Pferde und viele andere Haustiere verbrannten. Der Pf舁zisch-B?hmische Krieg zwischen K?nig Wenzel (1378-1400) und Pfalzgraf Ruprecht (1400-1410 r?misch-deutscher K?nig) brachte neues Unheil. Auf den H?hen bei Michelfeld trafen die feindlichen Heere aufeinander; Ruprecht blieb Sieger. Das Kloster aber wurde von beiden Teilen gleich schwer heimgesucht, alle beweglichen G?ter und Vorr舩e wurden weggetragen und das wenige ワbriggebliebene durch Brand verw?stet. In herzbewegenden Worten wird der Jammer geschildert, der in den ?den R舫men herrschte. Der Abt musste sogar M?nche mit Bettelbriefen auf das Almosensammeln aussenden, weil das Stift 舫?ersten Mangel an allem litt. (28. Januar 1401) Zu gleicher Zeit gingen auch mehrere unbewegliche G?ter dem Kloster verloren.? (2, Seite 10 f)
Der Name des Abtes Theodorich aus dem Geschlechte der Zudenreuter ist so auf ewig - ohne sein Verschulden - mit einer wenig erfreulichen Zeit des Klosters Michelfeld verbunden.
Auch in Auerbach spielten Zudenreuter gewichtige Rollen. So waren Berthold 1414-34 Landschreiber und Kastner, und Hans 1437-64 sogar Landrichter.

Die Hussitenkriege

Jan Hus (1370-1415)
war ein b?hmischer Priester
und Gelehrter, der 1415
auf dem Konzil von Konstanz
auf dem Scheiterhaufen
verbrannt wurde.
Seine Anh舅ger, die Hussiten,
?berzogen in den Folgejahren
ihre Heimat und die benachbarten Lande
mit m?rderischen Raubz?gen.
Man spricht von den Hussitenkriegen,
die aber sicher
nicht im Sinne des Jan Hus waren.

1430 ?... kam ein recht b?ser Wind aus B?hmen geflogen, und eine Zeit des Schreckens und der Verw?stung brach herein. Die glaubensw?thigen Hussiten durchzogen n舂lich ... die Pfalz mit Feuer und Schwert und bezeichneten jeden ihrer barbarischen Tritte mit der wildesten Wuth und brandmarkten Alles mit der ausgelassensten Zerst?rung. Ihr Weg war Verderben, Flamme, Blut, Raub, Wehklage Schlag auf Schlag. Wie unvermuthete Wolkenbr?che st?rzte das Brandgesindel in Eile heran. Schon war fast kein Ort mehr, den der Schlag der Verheerungen nicht ersch?ttert hat. ... Die Menge der rasenden und wie W?lfe heulenden Ketzer war ungeheuer und grausam, war rings um das Kloster in den benachbarten Orten so zahlreich gelagert, da? sie gleich wimmelnden Heuschrecken die Oberfl臘he der Erde un?bersehbar ?berdeckten.? (3, Seite 28 ff) Nach dieser drastischen Schilderung des Husitteneinfalles in unsere Heimat ist es ohne Zweifel, dass auch Zogenreuth in dieser Zeit gro?en Schaden leiden musste. Erst in der Schlacht bei Hiltersried 1433 wurden die Hussiten endg?ltig aus unserer Gegend vertrieben.

Das Ende der Zudenreuter
1485/86 f?hrte Зans Zudenreuter der トltere zu Zudenreut? einen umfangreichen Prozess gegen die Gemeinde Altzirkendorf, die ihm das Wasser f?r seine M?hle durch Wiesenw舖serung entzog. Der Kl臠er f?hrte ins Feld, dass sein Mahlwerk stets eine Erbm?hle und der Bach ein Erbbach der Herrschaft von Zudenreut gewesen sei. Nach einer vom Landgericht Auerbach angeordneten Цasserbeschau? erging die Entscheidung zu Ungunsten des Zudenreuters, denn es erschien fraglich, ob der Bach schon von seinem Ursprung her ein solcher Erbbach war. Wegen des Bachwassers wurden in sp舩eren Jahren noch mehrere Prozesse mit den Bauern von Altzirkendorf, G?ttersdorf und Dammelsdorf angestrengt.
In welch hohem Ansehen die Herren von Zudenreut standen, ist auch daraus zu ersehen, dass Зans Zudenreuter zu Zudenreut? 1492-99 als Бuserkorener? zum Landtagsausschuss geh?rte. Dieses Gremium stand dem Vicedom in Amberg, also dem regierenden Herrn der Oberpfalz, in beratender Funktion zur Seite.Jener Hans war es auch, der 1496 in der Frauenkapelle des Klosters Michelfeld die Familienbegr臙nisst舩te derer von Zudenreut begr?ndete. Er ist der letzte Vertreter aus diesem bedeutenden Geschlecht, denn ab dem Jahre 1500 h?rt man nichts mehr von ihnen, die Jahrhunderte zuvor den Ort gegr?ndet hatten, und nach denen Zogenreuth noch heute seinen Namen hat.

Reformation und Gegenreformation
Nachdem die Zudenreuter gegen Ende des 15. Jahrhunderts ausgestorben oder aber, was auch m?glich sein k?nnte, in eine andere Gegend weggezogen waren, bekam das D?rfchen verschiedene Herrn. So erscheint 1503, 1507 und 1518 Бlwegen von Haymenhofen zu Zugenreut?. Von ihm hei?t es, er habe dem Kurf?rsten mit einem Pferd zu dienen.
Einige Jahrzehnte besitzen darauf die Тt?re von St?rnstein? den Ort. Angeh?rige dieses alten Oberpf舁zer Rittergeschlechts, das seine Stammburg in St?rnstein bei Neustadt an der Waldnaab hatte, verwaltete auch mehrere Jahre das bambergische Amt Veldenstein-Neuhaus. In diesem Zusammenhang erhielten die St?re wahrscheinlich auch Zogenreuth als Lehen von Bamberg.
In die Zeit der St?re in Zogenreuth, die um 1550 endete, f舁lt wohl auch der Einzug des Luthertums in den Ort, der bis zu deren Aufl?sung 1939 zur Pfarrei Hopfenohe geh?rte.
1550 bis etwa 1573 ist Georg von Gravenreuth Besitzer von Zogenreuth. Er trennte verschiedene Grundst?cke von der Herrschaftsm?hle ab und verkaufte diese um 1570 f?r 300 Gulden an Fritz Rauh. Die Gravenreuth waren ein altes fr舅kisches Adelsgeschlecht aus der Wunsiedler Gegend. In ihrem Wappen f?hren sie ein nach links aufsteigendes Einhorn. Sie hatten Landsasseng?ter auch in verschiedenen Oberpf舁zer Orten und waren kurf?rstliche Beamte.

Diese wohl 舁teste Abbildung von Zogenreuth
ist einer Karte des Zacharias Heidenreich entnommen. (4, Seite 318f)
Diese stellt das kurpf舁zische Amt Auerbach
im Jahre 1581 dar.
Auffallend ist die Burg bzw. das Schloss
als die ?brigen Bauten ?berragendes Geb舫de.

Als Soldan von Wirsberg 1573 Landrichter von Auerbach wurde, musste er laut Verfassung im Besitz eines Landsassengutes sein. Aus diesem Grunde erwarb er Zogenreuth, das er jedoch schon drei Jahre sp舩er an Abraham von Feilitsch weiterver舫?erte, der das Gut wiederum 1582 an Konrad von Wallenrodt ?bergab. Die Wirsberg und die Wallenrodt waren fr舅kische Adelsgeschlechter.
Konrad von Wallenrodt bot 1589 sein Rittergut Zogenreuth der Stadt Auerbach zum Kauf an. Die Stadtv舩er waren auch interessiert an einem Erwerb, doch das Gesch臟t kam nicht zustande, denn Georg Merz, der bambergische Pfleger von Vilseck, erhielt Zogenreuth im gleichen Jahr um 6000 Gulden. Merz besa? bereits den Hammer Hellziechen, der vor einem guten halben Jahrhundert bei der Truppen?bungsplatzerweiterung untergegangen ist, und betrieb in Zogenreuth, Schleichershof, Pappenberg und Erzh舫sl Bergwerke.
Aus dem Jahre 1597 sind erstmals in Zogenreuth ans舖sige Bauern namentlich ?berliefert: Han? Rauh, Fritz Rauh, Fritz Fronh?fer, Wastl Daubner und Endres Haffner.
Jobst Merz, ein Sohn des Georg Merz, ?bernahm 1617 das Gut von seinem Vater. Auch er betrieb Bergwerke und Hammer erfolgreich weiter. Allerdings musste er Zogenreuth im August 1629 im Zuge der Gegenreformation verlassen, da er sich weigerte, katholisch zu werden. Es mutet einen schon seltsam an: im Lande des Bischofs von Bamberg, n舂lich auf seinem Hammer Hellziechen bei Vilseck durfte er ungehindert nach seinem lutherischen Glauben leben, w臧rend ihm dies in Zogenreuth, das zum Gebiet des bayerischen Kurf?rsten Maximilian geh?rte, verwehrt wurde. Seine Frau und seine neun unm?ndigen Kinder blieben in Zogenreuth zur?ck.
Da der Kurf?rst das Rittergut wegen des beabsichtigten Verkaufs sch舩zen lie?, wissen wir heute ziemlich genau, woraus es 1629 bestand: Щogenreuth ist ein mittelm葹iges Rittergut, hat sieben G?lth?fe und acht S?ldeng?tlein (Anm.: ein S?ldengut bestand nur aus Haus und Garten), eine M?hle, 16 Tagwerk Schlossfeldbau, 24 Tagwerk Wiesen, 300 Tagwerk sch?nen Wald und eine feine, wohlerbaute Wohnung. Es ist an die 8000 Gulden wert.? (5, Band XXV Seite 226)
Es kam jedoch nicht zu einem Verkauf, nicht zuletzt wohl auch deswegen nicht, weil sich Jobst Merz um die Oberpfalz verschiedene Verdienste erworben hatte, und weil gro?e Teile der fr舅kischen Ritterschaft, sowie die katholischen Pfarrer von Michelfeld (Johann Weyhe) und Auerbach (Ulrich Faulm?ller) sich f?r ihn und f?r seine Familie in Zogenreuth einsetzten. Nachdem seine Frau am 27. Januar 1631 bei der Geburt des 10. Kindes im Wochenbett verstorben war, zog Jobst mit seinen Kindern in sein Haus nach Vilseck, wo er auch bald wieder heiratete.

Der Drei?igj臧rige Krieg
Die verlassene Burg bzw. das Schloss in Zogenreuth wurde dann am 12. September 1632 im Zuge des Drei?igj臧rigen Krieges (1618-48) von Kroaten in kaiserlichen Diensten total ausgepl?ndert.
ワberhaupt waren Auerbach und sein Umland in diesen Kriegsjahren als einer der Hauptst?tzpunkte bairischer und kaiserlicher Truppen sehr stark in die Auseinandersetzungen hineingezogen. So versuchte am 25. Juli 1633 der kaiserliche Oberst Manteuffel von Auerbach aus die Burg Veldenstein in Neuhaus zu ?berrumpeln, musste aber unverrichteter Dinge wieder abziehen. Dagegen nahm am gleichen Tag der schwedische Oberst Reinhold von Rosen Michelfeld ein und pl?nderte es aus; die Leonhardskirche wurde dabei ein Raub der Flammen.
Am 18. M舐z 1634 schlie?lich wurde Auerbach von einer schwedischen Truppe unter Herzog Bernhard von Weimar eingenommen. Wegen der gerade herrschenden Pest quartierten sich die Soldaten jedoch nicht innerhalb der Stadtmauern ein, sondern bezogen ihr Biwak am Gr?nhof. In diesen Tagen kam Jobst Merz von Vilseck nach Auerbach, um bei seinen evangelischen Glaubensbr?dern die Schonung seines Gutes Zogenreuth zu erreichen. Er kam jedoch zu sp舩, denn das Dorf stand bereits in Flammen, und der Herrensitz war total ausgepl?ndert. Zudem hetzte Balthasar Jakob von Schlammerstorf, ein Sohn des Hofmarksherrn zu Hopfenohe, der 1615 Landrichter in Auerbach gewesen war, seit 1632 in N?rnberger Diensten stand und seit 1634 schwedischer General war, gegen Merz.
Auch die Stadt Auerbach hatte sich von ihrem ehemaligen Landrichter mehr erwartet, wurde jedoch am Karfreitag des n舂lichen Jahres, am 14. April 1634, morgens um 2 Uhr von den bairischen Truppen unter Hauptmann Schnabel eingenommen. Da die Tore versperrt waren, erkletterten die Soldaten beim Unteren Tor das Haus des Schmieds Hans Pra? (Hausnummer 120, heute Unterer Markt 15), ?berstiegen auch beim Mittleren Tor die Mauern und drangen so in die Stadt ein. Bei diesem Sturmangriff gerieten viele H舫ser der Innenstadt in Brand.
Aus dieser schrecklichen Zeit des Drei?igj臧rigen Krieges erz臧lten sich die Zogenreuther fr?her eine alte Sage: Versteckt und etwas abseits stand damals am Bach ja die alte M?hle. Auch sie war in jenen unseligen Tagen l舅gst von ihren Bewohnern verlassen. Nur der alte M?ller hauste noch in seiner Kammer.
(zur Sage)

Die Zogenreuther M?hle
Der Standort besagter M?hle war wohl kurz hinter dem Zusammenfluss des Fenkenwaldbaches, der auch Lohbach genannt wurde, und des Dammelsbaches, also nur wenige Meter s?dwestlich der heutigen Br?cke. Als M?ller bewirtschafteten das Anwesen wie schon gesagt seit etwa 1570 Angeh?rige der Familie Rauh. In einem Verzeichnis von 1766 wird die M?hle von Zogenreuth mit einem einzigen Mahlgang aufgef?hrt.
Johann Georg Rauh kam 1898 ?auf die Gant?, d.h., sein Hab und Gut wurde versteigert. Der Auerbacher Schwanenwirt Michl Fellner erwarb die M?hle mit allen dazugeh?rigen Gr?nden um 9.435 Mark und zertr?mmerte das Anwesen. Die M?hle selber wurde um die Jahrhundertwende abgerissen, den Grund, auf dem sie seit Urzeiten stand, erwarben der Wirt Johann Baptist Strau? und seine Ehefrau Kunigunde, geborene Frohnh?fer aus Eibenstock.
Nur mehr die alte Sage erinnert heute an die Zogenreuther M?hle.

Die Merz in Zogenreuth
Der nach Hellziechen ausgewanderte Jobst Merz ?bergab noch zu Lebzeiten sein Gut Zogenreuth an seine S?hne Wolf Sigmund, Wilhelm Ludwig und Hans Hieronymus, die, um ihr Erbe antreten zu k?nnen, zum katholischen Glauben konvertierten und zusammen bis 1697 Herren des Ortes waren. Bis 1715 wird dann Hans Georg Mertz, Sohn des Hieronymus, als Besitzer von Zogenreuth genannt.
In diese Zeit f舁lt der ?Spanische Erbfolgekrieg? (1701-14), der wiederum gr??ere Truppenverb舅de in unsere Heimat f?hrte. Bekanntlich fand am 24. Mai 1703 bei Krottensee eine Schlacht statt, an die noch heute ein steinernes Denkmal am Ortsausgang dieses Dorfes erinnert. Die Errichtung der Pinzigbergkapelle geht ebenfalls auf dieses Ereignis zur?ck: ein Krottenseer Bauer, der sich aus Angst in einem Backofen versteckt und ein Gel?bde abgelegt hatte, errichtete das Marienheiligtum 1708. (6, Seite 3)

Der n臘hste Herr von Zogenreuth
war ein Bruder des vorangegangenen,
n舂lich Johann Andr? Mertz.
Er war Forstmeister in Auerbach,
wo er Haus Nummer 223
(heute Unterer Markt 34;
2. Haus von links) bewohnte.

Ab 2009 wurde dieses herrschaftliche Anwesen - im Volksmund "Burgerhaus" genannt - von Grund auf saniert und 2011 als "B?rgerhaus" pr舖entiert. (7, Seite Seite 245 ff)

Die Burg oder das Schloss in Zogenreuth war zu dieser Zeit schon bauf舁lig und nicht mehr bewohnbar. Einer alten Beschreibung zufolge war es kein besonders ger舫miges, wohl aber ein sehr hohes Geb舫de, umgeben von einer Mauer und an der Eingangsseite mit zwei T?rmen bewehrt. (siehe auch die Abbildung aus der Karte des Zacharias Heidenreich; Quelle 4) Dieses Schloss muss recht d?ster ausgesehen haben, denn es war aus blauschwarzen Eisensandsteinen, so genannten ?Kallm?nzern? errichtet. Die gr??eren Brocken und Quader wurden in sp舩eren Jahren als Baumaterial verwendet, so dass sicher in manchen Zogenreuther H舫sern uns St舁len Bestandteile des ehemaligen Herrensitzes eingemauert sind.
1721 hatte Zogenreuth folgende Hofinhaber: Friedrich H舐ing, Hans Schober, Wolf Kradl, Georg Frohnh?fer, Hans Rauh (M?ller), Michael Landgraf, Hans Kradl, Andreas Gr?nthaler, Michael Kugler, Hans Kradl jun., Konrad Schmidt, Niklas Ziegler und Claudius Diepold (Hirt). Keine Untertanen des Gutsherrn waren Georg Vogl (23) und Bartl Friedl (13), die beide mit der niederen Gerichtsbarkeit unmittelbar dem Landrichter von Auerbach unterstanden. Zwei andere Anwesen, n舂lich die des Hans Friedl (10) und des Kaspar Fronh?fer (20) waren im Besitz des Wei?gerbers Georg Neum?ller aus Auerbach, dem sie genau festgelegte Abgaben leisten mussten; man nannte sie В?rgerbauern?, da sie ihre G?ter von Angeh?rigen der B?rgerschicht hatten.
Als Johann Andr? Mertz 1754 ohne m舅nlichen Erben starb - er ist in der Auerbacher Friedhofskirche beim rechten Seitenaltar bestattet -, fiel das Lehengut Zogenreuth zur?ck an den Bischof von Bamberg.

Der Zerfall des Gutes
Bischof Franz Konrad Graf von Stadion und Thannhausen (reg. 1753-57) verlieh das Gut Zogenreuth nun dem Bamberger Freiherrn Heinrich von Oberkamp. (Bruder von Franz Joseph von O.) Auf Heinrich folgten 1763 seine S?hne Philipp Joseph und Karl. Da die Oberkamp nicht rechtskundig waren, Gutsherren aber die Нiedere Gerichtsbarkeit? ?ber ihre Untertanen auszu?ben hatten, ?bertrugen sie die Rechtssprechung dem Michelfelder Klosterrichter Jakob Joseph von Peyerer, der sie bis 1799 innehatte. (nach 5, Band XXV, Seite 286f und 317f)
Diese ?Niedere Gerichtsbarkeit? umfasste kleinere Vergehen, hatte aber auch K舫fe und Verk舫fe zu beurkunden, um nur einige Aufgaben zu nennen. In Zogenreuth waren also zu dieser Zeit gleich drei Gerichte zust舅dig: das des Gutsherrn ?ber die meisten H?fe, das des Landgerichts f?r die Anwesen 13 und 23, und das der Stadt Auerbach ?ber die В?rgerbauern? der Anwesen 10 und 20.
Die drei T?chter des Johann Andr? Mertz besa?en in Zogenreuth immer noch H舫ser und Grundst?cke, die nicht zum Lehen geh?rt hatten und deshalb weiter in ihrem Besitz blieben. Sie versuchten vergeblich, diese Anwesen an einheimische Bauern zu verkaufen. So erwarb die Stadt Auerbach an Michaeli (29. September) des Jahres 1784 diesen restlichen Merzschen Besitz f?r das B?rgerspital, ?ber 50 Tagwerk Wald und drei H舫ser um insgesamt 4000 Gulden. Besagte H舫ser waren Nr. 1, damals bewohnt vom Weber Johann Gl舖l (fr?her ?beim Weber?) und vom Tagwerker Georg Trenz; wohl weil 1895 bis 1913 der Schuhmacher Sebastian Lindner Besitzer war, ist der heutige Hausnamen ?beim untern Schouster?. Das zweite Haus war das des Schneiders Anton Keim (Nr. 22), auf dem H?gel gegen?ber dem Schloss gelegen und vordem als herrschaftlicher H?hnerstall benutzt; der Hausnamen ist heute noch ?beim Schneider?. Das dritte Haus war das Sch臟erh舫sl Nr. 16, welches seinerzeit Friedrich Schober bewohnte. Dessen Sohn Johann, Тchlo?hannes? genannt, war der Urheber des einen Hausnamens; der andere Hausnamen ?beim S臠feiler? kommt wohl daher, dass Johann Baptist Schober (ab 1896 Besitzer) Wagner war und sicher auch S臠en feilte.
Im Jahre 1807 war Ёreiherr Franz von Oberkamp herzoglich nassauischer Generalstabschef zu Wiesbaden? Besitzer von Zogenreuth. Da er keinen Wohnsitz in seinem Gut hatte und auch die Нiedere Gerichtsbarkeit? nicht wie seine Vorg舅ger durch einen Prokurator aus?ben lie?, wurde ihm durch k?niglichen Erlass vom 11. Januar 1807 die Landsassenberechtigung entzogen. In seinem Besitz blieb weiterhin das Anwesen 14 mit vielen Grundst?cken, w臧rend die ?brigen Bauern nicht mehr von ihm abh舅gig waren. (nach 5, Band XXV, Seite 317f)
Die Gilten und Zehnten mussten von nun an bis 1834 an den Mautner und Rentenverwalter Joseph Anton Weinberger in Auerbach und anschlie?end bis 1846 an den Stadtschreiber Pini entrichtet werden. Die von Oberkamp verkauften 1851 schlie?lich die Schlo?ruine und den umliegenden Grund mit Obst- und Grasgarten an Joseph Friedl von Haus Nr. 15. 1852 ver舫?erten sie ca. 300 Tagwerk Wald an die 13 forstberechtigten Bauern, von denen die Anwesen 4, 5, 7 und 18 jeweils ein ganzes Recht hatten und 34 Tagwerk Wald zu je 8 Gulden 39 Kreuzer bekamen; die H?fe 2, 3, 8, 9, 11, 12, 17 und 19 hatten ein halbes Recht. Im Jahre 1854 trennten sich die von Oberkamp auch vom Anwesen Nr. 17 ?beim Schlo?bauern?.
Bereits 1848 waren alle Gilten und Zehenten, sowie die Naturalienleistungen und Frondienste im ganzen Land abgel?st und in den Вodenzins? umgewandelt worden. Der Bauer, und damit auch der Zogenreuther, war nunmehr ein freier Mann!

Neueste Geschichte

Die politische Gemeinde Zogenreuth war bereits 1818 aus den Ortschaften Zogenreuth, Dammelsdorf, G?ttersdorf und Eibenstock gebildet worden. Ab 1869 hie? der vormalige Жemeindevorstand? dann allgemein В?rgermeister?. Diese Gemeinde hatte Bestand, bis Eibenstock bei der Erweiterung des Truppen?bungsplatzes Grafenw?hr 1939 aufgel?st wurde. Danach war Zogenreuth selbst舅dige Gemeinde, bis es zum 1. Januar 1946 zu Degelsdorf kam. Mit der Gemeinde Degelsdorf kam auch das Dorf Zogenreuth ab 1. Mai 1978 zur Stadt Auerbach, wo es heute noch ist.

Ansichtskarte um 1939

Heute leben in Zogenreuth 114 Menschen (Stand 1.1.2010) in etwa 30 H舫sern. Treffpunkt und Mittelpunkt des Ortes ist das Dorfwirtshaus, das nachweisbar schon ?ber 200 Jahre im Besitz der Familie Strau? ist.
Einziger und sehr reger Verein ist die Freiwillige Feuerwehr Zogenreuth, die 1904 gegr?ndet wurde und ?ber 50 Mitglieder z臧lt; auch Wehrm舅ner aus Degelsdorf und Reichenbach geh?ren zu ihr.

Dieses alte Foto zeigt einen Teil der Zogenreuther Wehrm舅ner kurz nach der Wiederbegr?ndung anno 1948 im Vereinslokal Strau?.

Bis 1995 hatte sich das ?ber 1000 Jahre alte Dorf Zogenreuth noch einen Teil seiner Eigenst舅digkeit bewahrt: der Цasserbeschaffungsverband? versorgte den Ort in der 1950 erbauten Wasserleitung mit Trinkwasser, das von der Quellfassung im Truppen?bungsplatz aus in freiem Gef舁le in die H舫ser lief.

Initiator und Motor dieser Einrichtung
wie auch zahlreicher anderer Aktivit舩en
in "seinem" Zogenreuth
war Hans Lederer (1924-2005),
HNr 23 beim Peitervugl.
Lederer war viele Jahre Gemeinderat
in Degelsdorf
sowie Stadtrat (1978-96)
und 3. B?rgermeister (1990-96)
der Stadt Auerbach.

Dieser Zweckverband l?ste sich 1995 auf und beschloss den Anschluss an die Wasserversorgung der Stadt Auerbach, der in den darauf folgenden Jahren vollzogen wurde. Die alten Leitungen wurden zum Teil noch zur Brauchwasserversorgung genutzt.
Ab 2007 wurde das Dorf Zogenreuth ?ber eine Druckleitung an die Abwasserentsorgung von Auerbach angeschlossen, und damit auch das Problem Kanalisierung gel?st.

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Erzbisch?flicher Geistlicher Rat
Pfarrer Franz Schober
kam am 4. Oktober 1913
in Zogenreuth zur Welt.
(Hausname "beim S臠feiler")
1939 wurde er in Bamberg
zum Priester geweiht.
1961 bis 1993
war er Pfarrer in Oberhaid,
wo er auch Ehrenb?rger wurde.
Am 21. November 2009
starb er hochbetagt in Bamberg.
Beerdigt ist er in Oberhaid.

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verwendete und weiterf?hrende Quellen

1 Hubensteiner, Benno, Bayerische Geschichte, Staat und Volk, Kunst und Kultur, M?nchen 1980
2 1119 bis 1919 - Kloster Michelfeld in der Oberpfalz, Festschrift 800 Jahre Kloster Michelfeld, Michelfeld 1919
3 Neubig, Johannes, Auerbach, die ehemalige Kreis- und Landgerichtsstadt in der Oberpfalz, Auerbach 1839
4 Schnelb?gl, Fritz, Auerbach in der Oberpfalz, Auerbach 1976
5 K?stler, Joseph, Chronik der Stadt Auerbach, 27-b舅diges handgeschriebenes Werkes, Lagerort Rathaus Auerbach
6 Weber, Rudolf, 300 Jahre Maria-Hilf-Kapelle auf dem Pinzigberg bei Auerbach, Auerbach 2008
7 Kugler, Hans-J?rgen, Auerbach in der Oberpfalz, Die Geschichte seiner H舫ser und Familien, Band 2, Auerbach 2010

letzte Bearbeitung dieses Artikels am 28. November 2021

Beim Kronenwirt
Text Heinrich Binder (1909)
Tanzmelodie aus Baden

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