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Worms 1673 Inschriften (1040-1853)

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Inv.-Nr.:
Jahr:
« [445/1673] » »|

epidat - epigraphische Datenbank

ID wrm-794
Lizenz Creative Commons Attribution-BY 4.0 International Licence [CC BY]
Zitation Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Worms, wrm-794: http://steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?wrm-794
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Name


Rabbenu Meir Maharam Rothenburg ben Baruch [27.04.1293]

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Diplomatische Transkription und Übersetzung

Vorderseite
‎‏מהר״ם רבנא מאיר מ״ע‏‎ MaHaRaM, unser Meister Meir, seine Ruhe sei Eden.
‎‏ציון הלז לראש מרנא‏‎ Dieses Zeichen zu Häupten unseres Lehrers
‎‏ורבנא מאיר בן הר׳ רבי‏‎ und unseres Meisters Meir, Sohn des Meisters, Herrn
‎‏ברוך אשר תפשו מלך רומי‏‎ Baruch, welchen der König Roms gefangennahm
‎‏בארבע ימים לירח תמוז שנת‏‎ 5 am vierten Tag des Monats Tammus des Jahres
‎‏ארבעים ושש לאלף הששי‏‎ sechsundvierzig des sechsten Jahrtausends.
‎‏ונפטר בתפישה י״ט באייר‏‎ Er verschied in Gefangenschaft, 19. im Ijjar
‎‏שנת חמשים ושלש ולא ניתן‏‎ des Jahres dreiundfünfzig; aber nicht ward er gegeben
‎‏לקבורה עד ארבע ימים לירח‏‎ zum Begräbnis bis zum vierten Tag des Monats
‎‏אדר שנת ששים ושבע לאלף‏‎ 10 Adar des Jahres siebenundsechzig des sechsten
‎‏הששי תהא נפשו צרורה‏‎ Jahrtausends. Es sei seine Seele eingebunden
‎‏בצרור החיים עם צדיקי עולם‏‎ in das Bündel des Lebens mit den Gerechten der Welt
‎‏בגן עדן א׳ א׳ סלה‏‎ im Garten Eden. Amen, amen, Sela.
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Kommentar

Rabbenu Meir, Sohn des R. Baruch – genannt auch 'MaHaRaM Rothenburg', berühmtester Rechtsgelehrter und führende aschkenasische Autorität des 13. Jahrhunderts. In Worms ca. 1215-1220 geboren und aufgewachsen, studierte er auch in Würzburg und Paris. Als Lehrer und halachisch Entscheidender hochangesehen, wirkte er mehrere Jahre in Rothenburg ob der Tauber, und kehrte erst nach dem Tod des Vaters, Rabbi Baruch (st. 1281), nach Worms zurück. Der durch Kaiser Rudolf I. ausgeübte Druck auf die „Kammerknechte" und lang gehegte Erlösungshoffnungen ließen ihn und eine unbekannte Anzahl von Getreuen ohne kaiserliche Erlaubnis 1286 über die Alpen, wahrscheinlich nach Venedig, aufbrechen, um sich zur Fahrt ins Land Israel einzuschiffen. Maharam Rothenburg wurde aber in den lombardischen Alpen erkannt, festgenommen, dem Kaiser überstellt und im Elsass gefangengehalten, wo er am 27. April 1293 in der Festungshaft starb. Es heißt, dass er sich nicht für die vom Kaiser geforderte exorbitante Summe auslösen lassen wollte. 14 Jahre später, 1307, konnten seine Gebeine von Alexander b.Schlomo Süsskind Wimpfen aus Frankfurt (verstorben an Jom Kippur 1307) freigekauft und bestattet werden. Die Inschrift fällt außergewöhnlich knapp und nüchtern aus; sie ruft allein die nackten Daten der Gefangenschaft und des Todes in Erinnerung. Die Werke des Meisters werden auch heute noch studiert, seine gut tausend erhaltenen juristischen Entscheidungen beachtet.

Zeile 1: Kopfzeile mit Segen; sowohl D. Kaufmann (MGWJ 40, 1896) als auch Lewysohn lesen am Schluss Mem-Ajin.

Datum: gestorben 19. Ijjar 5053 = Montag, 27. April 1293, und begraben 4. Adar 5067 = Dienstag, 7. Februar 1307

Literatur: David Kaufmann, Die Grabschriften R. Meir's von Rothenburg und Alexander Wimpfen's, MGWJ 40 (1896), S. 126-130

R&R: 88 u. Lewysohn 21










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Beschreibung

Maße 68,5 x 96 x 24 cm
Material gelber Sandstein - Schichtung verläuft parallel zur Vorderseite - mittlere Körnung (0,2-0,63 mm) - viele, teilweise ausgewitterte (Größe in mm: 25)
Beschreibung Rechteckige Stele. Das eingetiefte Schriftfeld wiederholt die Gesamtform der Stele. Oben und seitlich schmaler Rand. Der untere Rand ist durch gröbere Bearbeitung als Sockel ausgewiesen. Das rahmende Profil besteht aufeinanderfolgend aus einer Nut, einem Wulst und einem Falz.

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Quellen / Sekundärliteratur

Lewysohn, Ludwig: Nafschot Zaddikim. Sechzig Epitaphien von Grabsteinen des israelitischen Friedhofes zu Worms, regressiv bis zum Jahre 905 übl. Zeitr.,usw., Frankfurt am Main: 1855 Nr. 21

Rosenthal, Julius; Rothschild, Samson; Kaufmann, David: Die Epitaphien des alten israelitischen Friedhofs zu Worms (unveröff. Mskr., Vorwort von Julius Goldschmidt), Nr. 88

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Fotografien

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Gawlik


Epigraphisches Bildarchiv, Steinheim-Institut


2001年08月27日
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Zitation der Inschrift

Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Worms, wrm-794
URL: http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=wrm-794
(letzte Änderungen - )

Steinheim-Institut
http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=wrm-794
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