Das Berner Fünfsternehotel Bellevue Palace, das sich auf der Ostseite der Bundeshaus-Bauten befindet, wird 2002 eine Gesamtrenovation erfahren und dazu seinen Hotelbetrieb für voraussichtlich ein Jahr einstellen. Wolle das «Bellevue Palace» seine Spitzenposition auf dem Platz Bern sowie seine Bedeutung
Das Berner Fünfsternehotel Bellevue Palace, das sich auf der Ostseite der Bundeshaus-Bauten befindet, wird 2002 eine Gesamtrenovation erfahren und dazu seinen Hotelbetrieb für voraussichtlich ein Jahr einstellen. Wolle das «Bellevue Palace» seine Spitzenposition auf dem Platz Bern sowie seine Bedeutung in der Gruppe der «Leading Hotels of the World» behalten, sei die Gesamtrenovation unumgänglich, führte Peter Siegenthaler, Verwaltungsratspräsident der Bellevue- Palace AG und Direktor der Eidgenössischen Finanzverwaltung, vor den Medien aus. Die Kosten für den Umbau werden auf rund 40 Millionen Franken veranschlagt. Der Bund, der das Luxus- Etablissement 1994 als Geschenk von der Schweizerischen Nationalbank erhalten hat - diese hatte es 1976 auf Bitten des Bundesrats erworben, als der frühere Besitzer einen Käufer für das Haus suchte - und seither über 99 Prozent der Aktien an der Bellevue-Palace AG hält, werde keinen Franken an die Umbaukosten beisteuern müssen, hielt Siegenthaler fest. Die Renovationen sollen zum einen aus Reserven finanziert werden, die das Hotel seit längerem bereitgestellt hat, zum andern aus Fremdmitteln.
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Um die Baukosten zu senken und die Bauzeit möglichst kurz zu halten, soll die Gesamtrenovation in einer Etappe durchgeführt werden. Als hauptsächlichste bauliche Massnahme erwähnte Jürg Rauber, Präsident der Baukommission, die vollständige Erneuerung der technischen Infrastruktur, die teilweise noch aus der Entstehungszeit des bald 90-jährigen Hauses stammt. Jedes Zimmer wird eine individuelle Klimatisierung sowie einen EDV-Anschluss erhalten. Die Zahl der Zimmer wird von 130 auf 124 reduziert, jene der Suiten von 18 auf 30 erhöht, um den Bedürfnissen der anspruchsvollen Klientel besser gerecht zu werden. Die Zimmer werden neu gestaltet - wobei altes Mobiliar möglichst wiederverwendet wird - und rund zwei Drittel der Bäder renoviert.
Das Haus solle gefühlvoll modernisiert werden und sein charakteristischer Stil erhalten bleiben, betonte Jürg Rauber. Die Zimmer werden deshalb nicht auf Einheitlichkeit getrimmt, sondern sollen je ihre eigene Note bewahren. Die Preise dürften nach der Renovation etwas erhöht werden, von heute durchschnittlich 230 Franken auf neu 270 Franken. Die Hoteldirektion hofft, ihre Gäste, die während eines Jahres nun unter einem anderen Dach nächtigen müssen (darunter rund 40 Parlamentarier), nach der Wiedereröffnung im Januar 2003 zurückzugewinnen.
Wegen der Schliessung des Logement-Betriebs wird sich das «Bellevue Palace» per Ende Jahr von rund 40 seiner 150 Angestellten trennen. Für 20 weitere Mitarbeiter, die man nach dem Umbau ins Haus zurückzuholen wünsche, habe man im Hotel- und Restaurationsbereich auf dem Platz Bern eine Temporärstelle gefunden, führte Hoteldirektor Melchior Windlin aus. Die restlichen 90 Mitarbeiter werden in den «Bellevue-Restaurants» «La Terrasse» und «Grill-Room», die während des Umbaus geöffnet sein werden, weiterbeschäftigt. Auch die «Bellevue-Bar», bekannt als Treffpunkt für Parlamentarier, Lobbyisten und Journalisten, wird die ganze Zeit hindurch ihren Betrieb aufrechterhalten.