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4DOS5TIP.TXT - Hinweise zu JPSofts 4DOS 5.5b/c, 5.51, 5.52a und NDOS
Copyright (C) 03/1995-05/1997 bei Matthias Paul
Diese Datei enthält einige Tips und Hinweise zu 4DOS 5.5+.
Außerdem werden einige undokumentierte Details und verschiedene
Bugs aufgezählt. Obwohl in dieser Datei zum Teil eher negative
Aspekte in der Realisierung von 4DOS aufgelistet werden, soll damit
das Produkt keinesfalls schlecht gemacht werden. Im Gegenteil: 4DOS
ist eine echte Perle unter den DOS-Erweiterungen und kann (fast)
durchweg empfohlen werden. Nichtsdestotrotz: Kein Produkt ist
perfekt und diese Hinweise sollen einige Stolpersteine bei der
Anwendung aus dem Weg räumen.
Keine Gewähr für Korrektheit. Keine Haftung für Schäden jeglicher Art.
Bitte beachten Sie README.1ST für weitere Bestimmungen.
Hinweise bitte an <Matthias.Paul@post.rwth-aachen.de>.
Letzte Änderung: 1997年05月01日 -mp
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Übersicht:
1. 4DOS 5.51/5.52a - Streifzug + Gegenüberstellung mit DOS 7 COMMAND.COM
2. Undokumentierte und neue 4DOS.INI Direktiven
3. Undokumentierte Variablen
4. Undokumentierte Funktionen
5. Kompatibilität
6. Tips zur Speicherplatz-Optimierung
7. Tips zur Bestimmung der landessprachlichen Anpassung
8. Die Vorab-Umgebung von DR DOS/Novell DOS/Caldera OpenDOS unter 4DOS
9. Hinweis für DESCRIPT.ION Dateien und PKZIP
10. Bugs
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1. 4DOS 5.51/5.52a - Streifzug + Gegenüberstellung mit DOS 7 COMMAND.COM:
========================================================== [96-10-14] ===
Die Release 5.51 von 4DOS soll mit den neuen Möglichkeiten des in
MS Windows95 (alias Chicago) integrierten MS-DOS 7 aufschließen.
So unterstützt 4DOS nun unter MS-DOS 7 auch lange Dateinamen und
die beiden neuen internen Kommandos LOCK und UNLOCK zum Sperren und
Entsperren von Laufwerken (z.B. für die exklusive Benutzung eines
Laufwerks durch einen Platten-Defragmentierer).
Aber auch mit 4DOS 5.52a werden noch nicht alle der neuen Möglichkeiten
von MS-DOS 7 adaptiert:
Es fehlt z.B. noch das neue interne Kommando LFNFOR [[=] ON | OFF], mit
dem man unter MS-DOS 7 einstellen kann, ob während der Expandierung von
Dateinamen in FOR-Befehlen lange Dateinamen oder die alten Dateinamen
verwendet werden dürfen. Dies dürfte für manche Batchjobs ein wichtiges
Kompatibilitäts-Feature sein, zumindest unter COMMAND.COM.
Im Rahmen der Einführung der langen Dateinamen wurde bei MS-DOS 7 auch
die Beschränkung auf maximal 126 Zeichen in der Kommandozeile aufgehoben.
Enthält die Zeile mehr als 126 Zeichen, wird das Längenbyte auf 127
gesetzt und an diese Position (d.h. ein Zeichen zu früh) ein ASCII-13.
Offenbar befand sich in Beta-Versionen von MS-DOS 7 der Rest der
Kommandozeile in der Umgebungsvariable %CmdLine%, die ausgelieferten
Versionen benutzen %CmdLine% aber genauso wie das Vorbild 4DOS/NDOS,
d.h. die komplette Zeile wird in %CmdLine% repräsentiert. Nichtsdesto-
trotz kann eine Eingabe am Prompt von COMMAND.COM genauso wie früher
nicht länger als 126 Zeichen lang sein.
Der Befehl START wird bei MS-DOS 7 als externes Kommando bereitgestellt,
daher ist das interne START von 4DOS (für OS/2 gedacht) gesperrt.
MS-DOS 7 bietet einige neue Möglichkeiten, etwa neben den üblichen
einfachen und doppelten Punkten in Pfadangaben ("." und "..") auch
noch "..." und "...." für die weiter übergeordneten Verzeichnisse
zu verwenden. Diese Möglichkeit bietet 4DOS schon seit Ewigkeiten.
Neu bei MS-DOS 7 hinzugekommen ist (laut Dokumentation) allerdings
die Möglichkeit, eine Kommandozeile mit einem Fragezeichen enden zu
lassen (neben der bisherigen Option, sie mit einem Fragezeichen nach
dem Befehl beginnen zu lassen). In diesem Fall soll eine Art Online-
Edit-Mode aktiviert werden, d.h. man kann die aktuelle Kommando-
zeile editieren und neue Parameter hinzufügen kann, was besonders in
Batchjobs eine willkommene Möglichkeit darstellt (allerdings konnte
ich diese Option noch nicht nachvollziehen). Eine ähnliche Funktion
bieten 4DOS 5.51/5.52a und auch Novell DOS 7 (Update 15, 01/1996)
oder Caldera OpenDOS 7.01 COMMAND.COM noch nicht. (Bei 4DOS wäre sie
allerdings auch nicht ganz konfliktfrei mit anderen Funktionen lösbar.)
Nebenbemerkungen:
Diese Idee ist nicht grundsätzlich neu: Es gab es schon lange Pro-
gramme, die eine sehr ähnliche Funktion in Eigenregie beherrschten,
wie etwa KEILs Assembler-Shells und meine Projektintegrations-
oberfläche PROSHELL: Mit einem '&'-Zeichen am Ende der Kommandozeile
wird ein applikationsinterner Prompt aktiviert, der das Editieren der
Kommandozeile ermöglicht, bevor die Applikation 'wirklich' startet.
Dabei kann - zumindest bei PROSHELL - die Editierung auch über mehrere
Zeilen gehen und auch aus einer Eingabeumleitung stammen.
Damit auch Caldera OpenDOS/Novell DOS/DR DOS und alte MS-DOS Anwendungen
von diesen neuen Möglichkeiten profitieren können, unterstützt die von
mir entwickelte FreeWare PASCAL-Unit CUI_LIB.PAS ab Version 1.11 dieses
Feature (siehe K3PLUS alias FreeKEYB, CPI, u.a., in Zukunft vielleicht
auch in FreeDOS).
Wird CUI_LIB in eigene Applikationen eingebunden, stellt es neben
vielen anderen Funktionen auch eine der Windows95 sehr ähnliche
Online-Edit-Möglichkeit dar. Es werden beide Spielarten (mit '?'
und mit '&') unterstützt. Die Editiermöglichkeiten sind aber stark
erweitert, wenn auch trotzdem kompatibel:
Die Eingabe kann über mehrere Zeilen gehen und Kommentare enthalten
(wichtig bei Eingabeumleitung), außerdem ist die Ersetzung von Variablen
voll in das CUI_LIB-Konzept integriert, d.h. es werden auch 4DOS/NDOS
DESCRIPT.ION Dateien und %xxxxCMD% Variablen in vielen Varianten unter-
stützt. Da diese Funktionalität im Eingabe-Interface der Applikation
enthalten ist, funktioniert dies unter jedem DOS und/oder COMMAND.COM
und ist nicht auf Windows95 beschränkt. :-)
4DOS 5.52a fehlen leider unverständlicherweise auch noch drei Jahre nach
der Einführung von Novell DOS 7 immer noch eine ganze Reihe interner
Befehle von DR DOS, Novell DOS und Caldera OpenDOS COMMAND.COM:
Dazu gehören die internen Kommandos DELQ, ERAQ, ERA, SWITCH, HILOAD, ver-
schiedene Optionen bei internen Kommandos wie DIR (so ziemlich alles ist
anders und läßt sich auch nicht konfliktfrei lösen), CD/CHDIR (Option /A
und spezielle SwitChar-Unterstützung fehlt), COPY (Option /Z fehlt),
ECHO (Sonderfunktion von "off" und "on" am Prompt), CLS (Behandlung für
Variable %$Cls% fehlt), IF (die Sonderbehandlungen für AND, OR, #value,
>, <, >=, <=, <> fehlen), EXIT ([errorlevel]), PROMPT ($u, $x, %PExec%
und spezielle SwitChar-Unterstützung fehlen und lassen sich nur partiell
mit %@Exec[]% ersetzen; $h kann nicht über die Grenzen von expandierten
Variablen/Funktionen hinweg arbeiten). Glücklicherweise kann man die
meisten dieser Befehle und Optionen mit (allerdings teilweise recht
komplizierten) Aliasen nachbilden (siehe NWDOSTIP.TXT, 4DOSCOMP.BAT).
Manche Dinge lassen sich aber derzeit nicht nachbilden, man darf also
auf zukünftige Updates gespannt sein...
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2. 4DOS 5.95/6.00 - Änderungen: [97-07-29]
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4DOS.INI: Die bisherigen Direktiven HistWinHeight= und ListColors= sind
weggefallen.
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3. Undokumentierte und neue 4DOS.INI Direktiven:
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5.5b 5.5c 5.51 5.52a 5.95/6.00
AppendToDir= -- -- -- (UPDATE552.DOC) dok.
ChangeTitle= undok. undok. undok. undok. undok.
CopyEA= undok. undok. undok. undok. undok.
Debug= undok. undok. undok. undok. dok.
ListExit= -- -- (UPDAT551.DOC) dok. dok.
MaxLoadAddress= teilw. dok. teilw. dok. (REFMAN.DOC 5.0) teilw.
(für spezielle Probleme mit NDIS-Treiber) dok.
RexxPath= -- -- (UPDAT551.DOC) dok. dok.
Win95LFN= -- -- undok. undok. dok.
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4. Undokumentierte Variablen:
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5.5b 5.5c 5.51 5.52a 5.95/6.00
_PID undok. undok. undok. undok. undok.
_PIPE undok. undok. undok. undok. undok.
Beide Variablen liefern jedoch unter 'normalem' 4DOS
(5.51/5.52a) lediglich leere Zeichenketten zurück,
sind also entweder generell gesperrt oder nur unter
bestimmten Voraussetzungen verfügbar.
(Intern wird \pipe\ verwendet.)
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5. Undokumentierte Funktionen:
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5.5b 5.5c 5.51 5.52a 5.95/6.00
@ALTNAME[] undok. undok. undok. undok. undok.
@FINDCLOSE[] undok. undok. undok. undok. dok.
(Wird unter Windows95 benötigt, um LFN-Search-Handles
zu schließen, liefert sonst offenbar mit allen
Argumenten den Wert 28928.)
@GETDIR[] undok. undok. undok. undok. undok.
@GETFILE[] undok. undok. undok. undok. undok.
@INIREAD[] undok. undok. undok. undok. undok.
@INIWRITE[] undok. undok. undok. undok. undok.
@REPLACE[] undok. undok. undok. undok. dok.
@REXX[] undok. undok. undok. undok. undok.
Alle diese Funktionen (außer @FINDCLOSE[]) werden
(bei 4DOS 5.51/5.52a) mit 'Bad function' zurück-
gewiesen, so als wären sie nicht vorhanden. Entweder
sind sie also generell gesperrt oder nur unter
bestimmten Voraussetzungen verfügbar.
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6. Kompatibilität (sehr unvollständig): [96-10-14]
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- 4DOS 4.01 und NDOS 7.0 bieten %=s und @InStr[] noch nicht
(wurde wahrscheinlich mit 4DOS 5.0 oder 5.5 eingeführt, aber dies
ist nicht gesichert).
Anstelle von %=s kann man die Anweisung manchmal auch in umgekehrte
`Anführungszeichen` setzen, für @InStr[] muß man auf die ältere
Funktion @SubStr[] ausweichen. Dies ist allerdings nicht in allen
Fällen möglich.
- 4DOS 3.xx kennt @FileSize[] und @DiskFree[] noch nicht (damals war es
als Sonderfall von IF realisiert). NDOS 7.0 kennt diese Direktiven
bereits.
- @Truename[] sollte nicht mit DOS vor 3.0 verwendet werden.
- Anweisungen wie FOR %%x IN (%1 %2 %3 %4 %5 %6 %7 %8 %9) DO ...
machen unter 4DOS 4.01 Probleme, wenn ein Wildcard als Parameter
übergeben wird (etwa /?), die FOR-Anweisung aber nur zur Parameter-
auswertung verwendet wurde. In späteren Versionen wird dies 'konflikt-
freier' gelöst, obwohl Wildcards natürlich weiterhin ersetzt werden.
- 4DOS definiert die Variable %_4Ver%, NDOS hingegen die Variable
%_NVer%, die nicht die gleiche Versionspolitik verfolgen, d.h. getrennt
abgefragt werden müssen.
- 4DOS liefert in seltenen Fällen auch bei internen Befehlen einen Error-
code, so wird z.B. Errorlevel 255 gesetzt, wenn man einen Befehl mit
<Ctrl>+<c> (nur während des Hilfeschirms???) abbricht.
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7. Tips zur Speicherplatz-Optimierung:
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- Obwohl 4DOS nicht direkt etwas mit der Speicherverwaltung des Rechners
zu tun hat, gibt es zwei Regeln, die Systemumgebung betreffend, deren
Beachtung u.U. einige KiloByte zusätzlichen Speicherplatz schaffen
können. Dazu gehört einerseits das Verwenden des vorangestellten
Zeichens '@' vor resident zu ladenden Programmen und der *gezielte*
Einsatz von SETLOCAL/ENDLOCAL/UNSET.
Nähere Hinweise gibt es in Kapitel V.8. in NWDOSTIP.TXT.
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8. Tips zur Bestimmung der landessprachlichen Anpassung:
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4DOS.COM existiert meines Wissens nur in einer englischen Version,
NDOS.COM (Lizenzversion bei den Norton Utilities) jedoch in landes-
sprachlichen Anpassungen. In manchen Fällen ist es notwendig, die
Sprache zu bestimmen.
Dabei muß man i. allg. sorgfältig zwischen der Sprache der DOS-Version
und der von 4DOS/NDOS.COM unterscheiden. Bezüglich der Sprachbestimmung
von externen Utilities und COMMAND.COM sei auf Beispiele in NWDOSTIP.TXT
verwiesen (z.B. in MEM.BAT). Die folgenden Variablen können zur
Bestimmung der Sprache von 4DOS/NDOS.COM benutzt werden:
Englisch (aus 4DOS 5.51/5.52a):
%_DOW% Sun Mon Tue Wed Thu Fri Sat
%_Month% Jan Feb Mar Apr May Jun Jul Aug Sep Oct Nov Dec
%_FG% %_BG% Bla Blu Gre Cya Red Mag Yel Whi [Bri]
Deutsch (aus NDOS 7.0):
%_DOW% So Mo Die Mi Do Fr Sa
%_Month% Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
%_FG% %_BG% Sch Bla Grü Zya Rot Mag Gel Wei [Leu]
Ab 4DOS 5.5 oder 5.51 wurde die landessprachliche Unterstützung stark
erweitert, allerdings ist das Konzept (wie so häufig) nur für den US-
Markt wirklich durchdacht und wirft in allen Ländern, die z.B. statt
des Dezimalpunkts ein Komma etc. verwenden, große Probleme auf:
Offenbar reagieren jetzt sämtliche Funktionen auf das landessprachliche
Symbol, es gibt aber weder eine praktische Funktion, die aktuelle Ein-
stellung auszulesen, noch akzeptieren die Vergleichsfunktionen *beide*
Varianten. Dadurch sind Abfragen wie
IF %_DOSVer% LT 3.3 ECHO Zu alte DOS Version!
z.B. in Deutschland unbrauchbar und das 3.0 müßte zu 3,0 umgeändert
werden. Abgesehen davon, daß damit an ziemlich essentieller Stelle keine
Abwärtskompatibilität zu alten 4DOS-Versionen und 4DOS-Batchjobs besteht,
ist das Schreiben internationaler Batchjobs nahezu unmöglich. Natürlich
kann man endlose Doppelabfragen o.ä. einbauen, aber von effektivem
International-Support und Kompatibilität kann in diesem Punkt keine
Rede sein. Es gibt auch keine Filterfunktion, mit der man die Formate
angleichen könnte oder Einstellungen, mit denen man etwa das Dezimal-
komma für die Laufzeit eines 'internationalen' Batchjobs auf den Punkt
umstellen könnte.
Damit wird die Idee "Think global!" ad absurdum geführt...
Dieses Manko wird hoffentlich mit einem zukünftigen Update beseitigt.
Ein Workaround für Werte, die wie 3.0 mit ".0" enden, ist es, diese
Endung einfach wegzulassen. Glücklicherweise trifft dies auf viele
Abfragen zu, natürlich ist es keine generelle Lösung des Problems.
Aber vielleicht hat jemand anderes schon eine passabele Lösung gefunden?
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9. Die Vorab-Umgebung von DR DOS/Novell DOS/Caldera OpenDOS unter 4DOS:
======================================================== [97-01-05] ===
DR DOS 6.0, Novell DOS 7 und Caldera OpenDOS 7.01 wandeln Vorab-
Umgebungsvariablen, die innerhalb der CONFIG.SYS mit SET= belegt wurden,
nicht in Großbuchstaben um, d.h. sie werden so in der Vorab-Umgebung
repräsentiert, wie sie geschrieben wurden.
Außerdem werden sämtliche Zeichenketten, die per SET= definiert werden,
an das Ende der Vorab-Umgebung angehängt, auch wenn diese keinen Wert
enthalten oder bereits belegte Variablen ersetzen würden.
Wird am Ende der CONFIG.SYS-Behandlung COMMAND.COM geladen, so wertet
der Kommandointerpreter die Vorab-Umgebung aus und baut dabei sein
Master-Environment auf. Dabei werden die Variablennamen auch in Groß-
buchstaben umgewandelt. Letzteres geschieht bei 4DOS (zumindest bis
5.52a) nicht. Normalerweise ist das unkritisch, weil 4DOS bei Variablen-
expansionen sowohl die Variablennamen in der Umgebung, als auch in der
Referenz in Großbuchstaben umwandelt, d.h. innerhalb von Batchjobs er-
kennt man keinen Unterschied (die Auflistung per SET zeigt aber sehr
wohl den Unterschied in der Schreibweise).
Wenn Programme aber direkt auf die Umgebung zugreifen und dabei nicht
ebenfalls beide Seiten des Vergleichs in Großbuchstaben umwandeln,
kann es vorkommen, daß in CONFIG.SYS definierte Variablen auf DR DOS
und Novell DOS Systemen, auf denen 4DOS.COM ohne COMMAND.COM läuft,
nicht gefunden werden.
Es gibt noch einen weiteren Unterschied: 4DOS (getestet bis 5.52a)
tastet bezüglich der Vorab-Umgebung die DR DOS/Novell DOS internen
Datenstrukturen nicht an. Sobald aber COMMAND.COM geladen wird, wird
nach der Auswertung der Vorab-Umgebung und Übernahme dieser in das
Master-Environment jene in INT21h/4458h, Offset +12h mittels des
Wertes 0 für ungültig erklärt.
4DOS läßt hier den alten Wert stehen, der aber nun ins Leere zeigt!
Wenn Utilities einen Wert ungleich 0 als Erkennung für einen gültigen
Pointer auf eine Vorab-Umgebung annehmen, wird dies unter 4DOS meistens
zum Absturz des Rechners führen. Solange 4DOS für dieses Problem noch
keinen Fix implementiert hat, hilft folgendes Workaround:
Nachdem 4DOS (ohne zusätzliches COMMAND.COM) geladen wurde, sollten Sie
am Anfang der AUTOEXEC.BAT bei Novell DOS 7 folgende Zeile aufnehmen:
c:\nwdos\command.com /C EXIT
Bei Caldera OpenDOS natürlich:
c:\opendos\command.com /C EXIT
Dadurch wird COMMAND.COM nur kurzzeitig geladen und patcht einige interne
Datenstrukturen so, wie dies unter DR DOS/Novell DOS/Caldera OpenDOS
gültig wäre (z.B. wird besagtes Pointer-Offset auf Null gesetzt). Danach
gehören diese Probleme auch unter 4DOS der Vergangenheit an.
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10. Hinweis für DESCRIPT.ION Dateien und PKZIP:
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Die Option -i (und -i-) kann nicht auf DESCRIPT.ION Dateien angewendet
werden, da dies offenbar nicht funktioniert (ist allerdings auch nicht
gerade sinnvoll). Außerdem sollten DESCRIPT.ION Dateien normalerweise
nicht das Read-Only-Attribut gesetzt haben.
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11. Bugs: [96-10-14]
====================
- Auch mit geladenem IPX/NETX oder - speziell unter Novell DOS 7 und
Caldera OpenDOS 7.01 - mit dem Eintrag LASTDRIVE=32 in CONFIG.SYS ist
es mit dem SUBST-Befehl unter 4DOS nicht möglich, das Laufwerk `:
anzusprechen.
- Das Online-Hilfesystem kommt nicht mit allen Textbildschirmgrößen
zurecht. Besonders die 40-Zeichen-Modi stiften einige Verwirrung in
der Bildschirmausgabe. Auch die Umschaltung der aktiven Bildschirmseite
wird nicht unterstützt, andererseits aber auch nicht sauber ignoriert,
wie dies für verschiedene interessante Möglichkeiten mit K3PLUS' (alias
FreeKEYBs) Bildschirmseiten-Feature notwendig wäre.
- Die Behandlung von Caldera OpenDOS/Novell DOS/DR DOS paßwortgeschützten
Dateien oder Verzeichnissen ist nicht vollständig. Das Verhalten weicht
hier teilweise stark vom Verhalten von Novells COMMAND.COM ab und
einige Möglichkeiten werden überhaupt nicht angeboten. Nähere Hinweise
gibt es in NWDOSTIP.TXT.
Zum Beispiel ist es nicht möglich, auf paßwortgeschützte Dateien
zuzugreifen, die in paßwortgeschützten Verzeichnissen liegen, da hier
normalerweise zwei Paßwörter erwartet werden und 4DOS 5.51/5.52a mit
Angaben wie
TYPE c:\protdir;passw1\protfile;passw2
(auch bei verdoppeltem Semikolon) nicht klar kommt. Generell macht
das Arbeiten innerhalb paßwortgeschützter Verzeichnisse unter 4DOS
Schwierigkeiten: Z.B. werden die Dateien nicht angezeigt, falls sie
ebenfalls paßwortgeschützt sind. Beim Operieren innerhalb eines
paßwortgeschützten Verzeichnisses wird offenbar jedesmal das Paßwort
benötigt, auch wenn man sich bereits in diesem Verzeichnis befindet.
Diese Bugs werden hoffentlich in einem späteren Update behoben.
- 4DOS 5.51/5.52a TYPE führte bei paßwortgeschützten Dateien unter
Novell DOS 7 (getestet mit Update 15) zu einem EMM-Schutzfehler mit
Absturz. Sollten Sie mit diesen 4DOS-Versionen arbeiten müssen,
verwenden Sie folgendes Workaround:
ALIAS TYPE `COMMAND.COM /C TYPE %&`
- Obwohl Novell DOS 7 ab Update 14 auch UMB-Regions unterstützt, meckert
4DOS (getestet bis 5.52a) bei LH/LOADHIGH mit Parameter /L:x "No UMB
regions defined" an. Ursache unklar. Ein Workaround zum Laden in UMBs
ist durch temporären Aufruf über COMMAND.COM möglich, also statt
LH /l:2 DOSKEY /insert
COMMAND.COM /c LH /l:2 DOSKEY /insert
Dies sollte man allerdings nur dort ausführen, wo man sicher weiß,
daß die Programme auch tatsächlich hochgeladen werden können, denn
sonst ist der kurzzeitig geladene Original-Kommandoprozessor jedem
Optimierungsbestreben im Weg.
- 4DOS unterstützt offenbar nicht DOSKEY, auch nicht mit SETDOS /l1
(Getestet: 4DOS 4.xx und 5.52a mit Novell DOS Update 15).
Natürlich bietet 4DOS selbst wesentlich umfangreichere Möglichkeiten
als DOSKEY, aber trotzdem müßte DOSKEY aus Kompatibilititätsgründen
unterstützt werden (können)...
- 4DOS 5.51 hatte im Gegensatz zu 4DOS 5.5b/c und 4DOS 5.52a auf mehreren
Testrechnern reproduzierbar massive Probleme mit Novell DOS 7 MEMMAX +V
Option (getestet mit Novells EMM386 v3.10 /VIDEO aus Update 15).
Sobald man MEMMAX +V ausführt und MEMMAX seine Meldung über den der-
zeitigen Status ausgeben will, stürzt das System tief ab (Bildschirm-
inhalt durcheinandergewürfelt und wildes Gepiepse).
Wenn Sie mit 4DOS 5.51 arbeiten, sollten Sie folgendes Workaround ver-
suchen, das zumindest bei meinen Testrechnern funktionierte. Die Lösung
besteht darin, MEMMAX über ein ALIAS oder über einen Batchjob nur
indirekt über COMMAND.COM aufzurufen.
ALIAS-Beispiele:
ALIAS MEMMAX `c:\command.com /c c:\nwdos\MEMMAX.COM %&`
ALIAS MEMMAX `command /c MEMMAX %&`
MEMMAX.BAT:
@c:\command.com /c c:\nwdos\MEMMAX.COM %1 %2 %3 %4 %5 %6 %7 %8 %9
Allerdings funktioniert auch das nicht immer (ausprobieren).
Auf meinen Systemen funktionierte es allerdings bisher immer,
eine Kopie von COMMAND.COM zu laden, dann MEMMAX +V zu setzen,
die gewünschte Anwendung zu starten, danach wieder MEMMAX -V
zurücksetzen und zuletzt COMMAND.COM mit EXIT zu beenden und auf
4DOS zurückzukehren.
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Converted to HTML by TXT2HTML (©Thomas Antoni), 29.06.2011, 17:35:55