Es gibt zwar von Jahr zu Jahr mehr Softwareprodukte, die von sich behaupten, einen Text zuverlässig daraufhin zu Ã1⁄4berprÃ1⁄4fen, ob es sich um ein Plagiat handelt oder nicht. Aber: Diese Systeme haben nach temporärer Besserung inzwischen wieder an Qualität verloren. Zu diesem ernÃ1⁄4chternden Ergebnis kommen wir bei der vierten Untersuchung von Softwareprodukten zur Plagiatserkennung. Besonders pikant: Einige der Systeme werden von höchst zweifelhaften Unternehmen angeboten, darunter auch von solchen, die Ghostwriting anbieten.
Im Test von 2010â€"die vorherigen Tests fanden 2004, 2007 und 2008 stattâ€"haben wir 26 Plagiaterkennungssysteme unter die Lupe genommen. Es gab auf dem Markt zwar 47 die wir finden konnten, aber wir mussten aus ZeitgrÃ1⁄4nden vorerst die Kollusionserkennungssysteme und die Systeme zur Erkennung von Plagiaten in Programmcode zurÃ1⁄4ckstellen. Auch Systeme, fÃ1⁄4r die wir kein Zugang bekommen konnten (unter anderem Systeme, die verärgert waren, dass sie in vergangenen Tests so schlecht abgeschnitten haben), haben wir nicht testen können. FÃ1⁄4r die PrÃ1⁄4fung wurden neue Testfälle in Englisch und Japanisch entwickelt und jedes System mit 42 kurzen Essays konfrontiert. DarÃ1⁄4ber hinaus wurden die Benutzerfreundlichkeit der Systeme und die Professionalität der Unternehmen bewertet.
Fazit: Die auf dem Markt angebotenen Plagiatserkennungsysteme lassen sich derzeit drei Kategorien zuordnen: teilweise nÃ1⁄4tzlich, kaum brauchbar und nutzlos. Teilweise nÃ1⁄4tzliche Systeme können dann gut verwendet werden, wenn mit Hilfe einer Suchmachine und drei bis fÃ1⁄4nf Wörtern eines verdächtigen Absatzes bereits erste Plagiatsindizien erbracht wurden. In diesen Fällen helfen Systeme wie PlagAware, Turnitin, Ephorus, PlagScan oder Urkund dabei, größere Sicherheit zu gewinnen. Doch selbst die besten Systeme finden höchstens 60 bis 70 Prozent der plagiierten Anteile. Eine ganze Reihe von weiteren Systemen sind hingegen kaum brauchbar. In der Kategorie der nutzlosen Systeme haben wir eine Reihe von BetrÃ1⁄4gern ausfindig gemacht.
Unsere Empfehlung: Plagiatserkennungssysteme sollten nur bei konkretem Verdacht verwendet werden, statt die Studierenden unter Generalverdacht zu stellen. Parallel dazu sollte der Focus an Hochschulen und Schulen stärker auf der Aufklärung liegen: Was ist ein Plagiat, warum darf nicht plagiiert werden und wie arbeitet man richtig? Dies sei sinnvoller als zuviel Zeit in die Durchsuchung von eingereichten Arbeiten bzw. in die Vermeidung von Fehlalarmen zu investieren.
Die Übersichtstabelle zeigt die Testergebnisse zusammengefaßt in einer großen Tabelle an. Eine Zusammenfassung (pdf) des Tests ist ebenfalls erhältlich. Wir haben die Testfälle und auch die Bewertung der Testfälle in Tabellen zusammengefasst. Die Einzelergebnisse der Tests der einzelnen Systeme sind in einer großen Tabelle bereitgestellt.